VISION Enddemonstration
von links nach rechts: Alexander Spieshöfer, Projektträger TÜV Rheinland, Dirk Aschenbrenner, Direktor der Feuerwehr Dortmund, Johanna Holsten, Konsortialführerin flyXdrive GmbH
Drohnen im Rettungseinsatz: Projekt VISION mit Live-Demonstration erfolgreich abgeschlossen
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Erfolgreiche Live-Demonstration des vom BMVI finanzierten Projekts Vision
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Ziel ist die Unterstützung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben durch vernetzte integrierte UAS-gestützte (Drohnen) Datenerfassung und -aufbereitung
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Systeme liefern Nutzern deutlichen Mehrwert
Im Projekt VISION unterstützen unbemannte Flugsysteme (UAS) bei Einsätzen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben mit Live-Lageinformationen. Mit einer Praxis-Demonstration der Feuerwehr Dortmund geht das Projekt nun einem erfolgreichen Abschluss entgegen.
Die Dortmunder Feuerwehr hat in der vergangenen Woche (04.11.2021) bei einer Live-Vorführung auf dem Gelände des Zentrallagers IKEA in Dortmund gezeigt, wie unbemannte Flugsysteme bei zeitkritischen Einsätzen effizient unterstützen können − und setzte Drohnen zur Gewinnung von Lageinformationen über LTE Mobilfunk Live-streaming, bei einem simulierten Einsatz zur Vermisstensuche bei ungenauer Ortsangabe und einer simulierten ABC-Lage (Gefahrenstoffunglück in einer Lagerhalle) ein. Die vermisste Person konnte per Kippflügler-Drohne mit Infrarotkamera schnell in einem Feld in der Umgebung ausfindig gemacht werden. Per Luftaufnahme mit demselben Flugsystem konnte der Einsatzleiter der Feuerwehr noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte einen Überblick über das Geschehen an einer Lagerhalle erhalten und die Rettungskräfte ohne zeitliche Verzögerung sofort richtig einsetzen. Eine weitere indoorfähige Drohne zeigte ihm das brennende Gebäude von innen. Dabei konnte er sowohl die Anzahl an verletzten Personen, als auch den Weg zur Rettung dieser Menschen feststellen.
Frühzeitige und laufende Gefahrenanalyse
Die Feuerwehr Dortmund ist Praxispartner des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) über die Mobilitätsförderung mFUND finanzierten Projekts VISION. Sie hat die Anforderung für den Einsatz der unbemannten Flugsysteme in solchen Gefahrensituationen definiert. Das seit 2018 laufende Projekt hat das Ziel, Drohnen zur Erfassung der laufend zu aktualisierenden Lage in einer Notsituation im Innen- und Außenbereich durch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) einzusetzen, unbemannte Flugsysteme in den Luftraum zu integrieren, die Flugplanung und -durchführung sowie die Datenverarbeitung zu automatisieren und letztlich die herannahenden und vor ort befindlichen Einsatzkräfte mit Live-Übertragungen von Bild- und Videomaterial und auch zurückliegenden, gespeicherten Standortinformationen über eine Web-Cloud Applikation zu versorgen. Der Einsatz von Drohnen soll BOS so die Möglichkeit verschaffen, die Entwicklung von Gefahrensituationen auf Basis von laufend aktualisierten, gespeicherten Lagedaten noch schneller und umfassender beurteilen einschätzen zu können. Anhand derart genauer und schneller Informationen können die Rettungskräfte in ausreichender Stärke und zielgenau an ihre Einsatzorte geschickt werden − und dort sofort die geeigneten Maßnahmen ergreifen. Mit der nun erfolgreich umgesetzten Live-Demonstration stellte das Konsortium den Mehrwert für die BOS Kräfte unter Beweis und legte die Basis für weitere Entwicklungen in diesem Bereich.
Hochkarätiges Expertenteam
Das Projekt Vision wurde gemeinschaftlich von einem Konsortium aus Forschung, Industrie sowie Vertretern der BOS umgesetzt. Die Gesamtleitung des Projekts liegt beim Unternehmen flyXdrive aus Aachen, welches auch das Kippflügler UAV entwickelte. Die RWTH Aachen steuerte aus dem Institut für Flugdynamik Erfahrungen aus dem Bereich UAVs bei. Der Multikopter für die Erkundung innerhalb von Gebäuden wurden vom Karlsruher Instituts für Technologie entwickelt und gebaut. Die Deutsche Flugsicherung DFS GmbH, die bereits auf mehrjährige Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken kann, setzte die sichere Integration der UAVs in den Luftraum um. Die Anwendungssoftware wurde vom Unternehmen M4COM aus Salem entwickelt. Die Deutsche Telekom sorgte mit ihrem Mobilfunknetz für die notwendigen Datenverbindung von und zum UAV und stellte die Cloudlösung für die Bearbeitung der Daten zur Verfügung. Das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund als Vertreter der BOS Kräfte legte die Projektanforderungen aus Praxissicht fest und unterstützte durch die Durchführung der verschiedenen Testszenarien.
Kontakt und Weitere Informationen
Professor Dieter Moormann
Institut für Flugsystemdynamik der RWTH
Telefon: +49 241 80 96810
Sebastian Seitz
Institut für Flugsystemdynamik der RWTH
Telefon: +49 241 80 96850
Johanna Holsten
flyXdrive GmbH
Telefon: +49 (0) 163 62 87 645
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/mfund-projekte/vision.html