REALISE Abschlusspräsentation

26.11.2020
REALISE-System

Im November 2020 fand die Abschlusspräsentation des Projekts REALISE statt. Dem Projektträger wurde in einem auf Grund der Cornona-Beschränkungen kurzfristig arrangierten virtuellen Treffen ein funktionsfähiger Technologie-Demonstrator eines landebahnunabhängigen automatisierbaren Start- und Landesystems präsentiert.

 

Bei der Abschlusspräsentation des Projekts REALISE im November 2020 konnte dem Projektträger (Bundesministerium für Bildung und Forschung) ein funktionsfähiger Technologie-Demonstrator für ein landebahnunabhängiges Starten und Landen präsentiert werden.
Im Projekt „Runway indepEndent Automatic launch and LandIng SystEm“ (REALISE) wurde im Zeitraum von 3 Jahren ein System für einen optimierten Start- und Landevorgang von unbemannten Starrflügel-Luftfahrzeugen (UAV) entwickelt.
Das entwickelte Konzept zielt dabei auf ein start- und landebahnunabhängiges Design ab. Dies ermöglicht neben einer höheren Flexibilität (Das 146m lange System kann von zwei Personen komplett in ca. 2 Stunden aufgebaut werden) eine Vereinfachung bis hin zu einem kompletten Verzicht auf ein Landefahrwerk auf Seiten des UAVs. Die Reduktion bzw. der gesamte Verzicht führt durch ein geringeres Strukturgewicht zu einer höheren möglichen Nutzlast oder einer gesteigerten Reichweite. Darüber hinaus ermöglicht es Starts und Landungen von Starrflügel UAVs in Gegenden, in denen keine geeigneten Landebahnen bereitstehen.
REALISE ist als Schienensystem mit einem in Längs- und Querrichtung beweglichen Schlitten technisch umgesetzt. Beim Start eines UAVs wird dieses auf dem Schlittensystem bis zum Abheben beschleunigt. Dabei wird ein erheblicher Anteil der nötigen Energie vom REALISE-System aufgebracht. So kann bei einer entsprechenden Skalierung die Startstrecke deutlich verkürzt und die Lärmemission des UAVs gesenkt werden. Bei der Landung synchronisiert sich der Schlitten des REALISE-Systems vollautomatisch mit dem anfliegenden UAV. Dieses setzt anschließend mit einer vernachlässigbaren horizontalen Relativgeschwindigkeit auf dem Bodensystem auf und wird bis zum Stillstand verzögert. Durch eine um die Hochachse drehbare Landeplattform sind auch Landungen bei starkem Seitenwind möglich, da ein „Decrab-Manöver“ entfällt.
Mit dem im Projekt aufgebauten Demonstratorsystem konnte das Konzept erfolgreich validiert werden. In Feldversuchen wurden Synchronisationen des Bodensystems mit unterschiedlichen anfliegenden UAVs durchgeführt. Dafür wurde das UAV zuvor direkt vom REALISE-System aus gestartet. Abschließend wurde die Funktionsfähigkeit durch erfolgreiche Landungen bestätigt. Neben der technischen Komponente wurden auch umfassende Marktanalysen durchgeführt um das Potential der Technologie in einem möglichst vollständigen Gesamtbild bewerten zu können.
Das Institut für Flugsystemdynamik war maßgeblich an der Entwicklung und Integration der Sensorik zur Erfassung der Relativpose zwischen UAV und Bodensystem, der Weiterverarbeitung der Sensordaten, der Ausarbeitung einer Benutzerschnittstelle und der Erarbeitung eines Automatisierungskonzeptes beteiligt.